Wer bloggt, der tut das in erster Linie um sich mitzuteilen. Man hat Spaß am Schreiben. Ich selber stelle immer wieder fest, dass ich beim Schreiben eines Artikels immer tiefer in das Thema eintauche. Es kommen Fragen auf, zu denen ich Antworten recherchiere. Oft findee ich die Antworten nicht so leicht, oder nicht in der Form, in der ich es erwarten würde. Immer mehr Aspekte des Themas kommen auf und schon kann es einmal vorkommen, dass man sich ein paar Stunden recht intensiv mit einem Thema auseinandersetzt. Das Ergebnis kann sich dann meistens sehen lassen. Jede Menge Wörter, die möglichst sinnvoll rund um ein Thema zusammengesetzt wurden. Das Schreiben alleine bringt dem Autor also schon einmal viel Genugtuung. Aber warum schreibt man ein Blog? Man kann doch auch ganz einfach ein Blatt Papier nehmen und seine Gedanken niederschreiben?
Hat man Angst vor dem Schreibkrampf, dann stehen auch verschiedenste Textverarbeitungen zur Verfügung. Wer den Editor von WordPress, oder Joomla sehr mag, der kann sich die Systeme auch mit wenig Aufwand und überschaubarem technischen Know-How am eigenen Rechner installieren. Schon hat man lokal das Backend und auch die Website zur Verfügung. Lesen kann die Beiträge allerdings noch niemand. Aber das sollte doch nicht weiter stören? Nun, einen Beitrag zu verfassen und sehr viel Arbeit in die Recherche und Erstellung zu stecken, ist eine befriedigende Sache. Noch befriedigender ist es, wenn die Texte auch von anderen Menschen gelesen werden. Besonders, wenn die Leser sich dann auch noch positiv äußern und es so aussieht, als hätte man jemanden mit seiner Arbeit weitergeholfen.
Leser sind also das Ziel, das jeder Blogger hat. Das führt uns zu der Frage, wie man zu Lesern kommt. Es gibt unzählige Websites auf dem Planeten und leider werden die wenigsten von echten Menschen besucht. Damit ein Leser voller Fragen und ein Text voller Antworten zueinander finden hat sich ein kleines Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View ein cleveres Service ausgedacht. Unter dem Namen Google stellen sie ihre Software kostenlos zur Verfügung. Der Leser formuliert seine Frage, oder gibt einen Suchbegriff auf der Website des Unternehmens an und erhält dafür eine Liste aller Seiten, die eine Antwort dafür bieten. Eine tolle Sache. Zumindest aus Sicht der Leser. Als Blogger sieht man den Service etwas differenzierte. Das Problem ist, dass Google nach eigenem Ermessen eine Reihung der Webseiten vornimmt.
Setzt man sich als Blogger voller Motivation an den PC und verfasst einen stilistisch hervorragenden Text, der kurzweilig alle möglichen Aspekte zu einem bestimmten Thema behandelt und sie schlüssig zu nachvollziehbaren Antworten führt, dann kommt am nächsten Tag meist die Ernüchterung. Tippt man voller Vorfreude den Suchbegriff bei Google ein, für den man den perfekten Treffer veröffentlicht hat, liefert Google das, was in den Augen des Algorithmus der beste Treffer wäre. Begeht man jetzt noch den Fehler und sieht sich die ersten paar Treffer genauer an, dann kann das den Blutdruck in die Höhe und die Laune nach unten drücken. Meist sind es nämlich wirklich schlechte Texte, die man da findet. Lieblose Aneinanderreihungen von Fakten. Oft voller Fehler und meist nur sehr oberflächlich gestaltet. Sucht man dann die eigene Seite, dann wird man sie nicht finden. Es dauert Tage, bis Google sie irgendwann mal auf Seite 125 listet.
Aber was bewegt die Kalifornier, die Seiten so anzuordnen, wie sie das tun? Glaubt man das, was immer wieder gesagt wird, dann liefern sie das, was dem User am besten hilft. Meistens ist das auch richtig. Google versteht, was der User sucht und kann auch einen Text gut erfassen. Insgesamt bekommt man also meistens etwas geliefert, das keine komplette Themaverfehlung ist. Allerdings muss das nicht der beste Text sein. Zugegeben, Google hat es alles andere als leicht. Schließlich lässt sich mit einer Website auch viel Geld verdienen. Landet man für ein paar häufig gesuchte Begriffe auf Platz 1 in den Suchergebnissen, dann bedeutet das viele Besucher. Also bemühen sich sehr viele Seiten darum, den ersten Platz zu erreichen. Dazu gibt es eine eigene Szene. Unter dem Begriff Suchmaschinenoptimierung, oder SEO (Search Engine Optimization) werden Tipps, Tricks und Techniken zusammengefasst um die Suchmaschine von der eigenen Seite zu überzeugen.
Dazu kennt Google den einen, oder anderen Rankingfaktor. Früher war es ganz einfach. Erstens gab es viel weniger Seiten und zweitens war Google bei weitem noch nicht so intelligent, wie es heute ist. Am Anfang des Internets war es völlig ausreichend ein Wort im Text so oft wie möglich zu verwenden. Wollte man für den Begriff Blogparade gefunden werden, dann verfasste man rund um den Blogparade einen Text, in dem das Wort Blogparade neben Blogparade und Blogparade mehrmals genannt wurde. (Blogparade, Blogparade, Blogparade) (einmal gehts noch: Blogparade!). Das macht den Text nicht wirklich besser und hatte einen entschiedenen Nachteil. Man konnte mit so einem Text die Vorteile von selbstgestrickten Wollhauben anpreise, wurde aber trotzdem für den Suchbegriff Blogparade (ja, schon wieder Blogparade) gefunden. Heute ist es schwieriger.
Heute kennt Google angeblich mehr als 200 Rankingfaktoren und um jeden davon gibt es Mythen. Braucht es eine bestimmte Keyword-Dichte? Sollte man einen Schritt weitergehen und jeden Text auf WDF und IDF analysieren? Muss die URL das Keyword enthalten, oder setzt man auf eine Brand? Sollte man ausgehende Links setzen, oder nicht? Spielen die anderen Seiten, die beim selben Hoster liegen vielleicht eine entscheidende Rolle? Wie schnell muss eine Seite geladen werden? Wir groß sollten die Bilder sein und was muss in die Metabeschreibungen? Wie sieht der Text am Mobiltelefon aus? Viele Fragen, die manchmal dazu führen, dass Blogger nicht mehr den Leser im Blick haben, wenn sie einen Text erstellen, sondern an die Suchmaschine denken.
Aber auch wenn man nicht verbissen an seinen Texten feilt und sich die Nächte mit Mitbewerberanalyse und Keywordrecherche um die Ohren schlägt und mittlere vierstellige Beträge in verschiedene Tools investiert, macht es Sinn, über das Thema nachzudenken. Schließlich schreibt man ja dafür, um gelesen zu werden. Ein paar allgemein bekannte Do´s und Dont´s sind also jedem zu empfehlen. Allerdings scheiden sich die Geister in einigen Fragen. Eine davon macht jetzt Ronny zum Thema seiner Blogparade. Die Schwerpunkte seiner Seite sind Bloggen, WordPress, Social Media, SEO und Marketing. Insgesamt beschäftigt er sich mit dem Blog als Nebenjob. Will man mit einem Blog Geld verdienen und als Influenzer durchstarten, dann muss man es sich mit Google gut stellen. Die Basis für ein Nebeneinkommen über das eigene Blog ist die Position in den Suchergebnissen.
Also ist auch die Suchmaschinenoptimierung ein großes Thema für Ronny. In diesem Umfeld stellt er jetzt die Frage nach der Länge Eurer Texte. Sind es 700, oder 7.000 Wörter, die ein guter Text haben sollte? Ronny fragt in seiner Blogparade nach Euren Erfahrungen. Meist wird man sich bei einer recht einheitlichen Textlänge einpendeln. In meinem Fall ist diese Länge mit der Zeit immer weiter gestiegen. Das hat, wie ich finde, viel mit dem Stil zu tun. In einem kurzen Beitrag muss zwangsläufig etwas „zu kurz“ kommen. Sei es die Einleitung, die Zusammenfassung am Ende, oder sogar der Hauptteil. Auf der anderen Seite gibt es Themen, die einfach wenig hergeben. Möchte man beschreiben, wie man beispielsweise ein Objekt in Photoshop freistellt, dann bleibt wenig Raum für Text. Eine kurze Einleitung, was Freistellen ist. Vielleicht auch ein Sidestep zur Geschichte von Photoshop und/oder Alternativen, aber im Prinzip reichen zehn Screenshots und eine Beschreibung, wo man was klicken muss.
Geht es darum, die eigene Meinung darzustellen, dann kann es schon etwas umfangreicher werden. Hier auf blogparade.net verfasse ich üblicherweise Texte, die sehr kurz sind. Ich verzichte auch bewußt auf Zwischenüberschriften und Bilder. Heute habe ich dem Text einmal etwas mehr Raum gegeben. Statt der üblichen etwa 500 Wörter peile ich heute 1.500 Wörter an. Ein Argument für einen langen Text ist bestimmt, dass die Leser sich länger damit beschäftigen. Behandelt man ein Thema umfassend und beleuchtet es von verschiedenen Seiten, dann ist die Chance groß, dass der Leser alles findet, was er sucht. Führt man verschiedenen Argumente an und diskutiert verschiedene eigene Standpunkte, dann zeigt das von Qualität. Qualität, die auch Google gut findet. Meine persönliche Theorie dazu ist allerdings, dass nicht die Länge, sondern der Inhalt entscheidend ist.
Das längere Beiträge bei Google weiter vorne in den Suchergebnissen auftauchen liegt wohl auch daran, dass sie ein Thema ganzheitlicher und umfassender behandeln, als kürzere. 500 Wörter Inhalt zwischen 1.000 Füllwörtern reichen noch lange nicht aus, um einen Artikel besser zu machen als einen anderen Text der nur mit den 500 Wörtern auskommt. Speziell bei Textern, die pro Wort bezahlt werden, sind verschiedene Tricks weit verbreitet um den Text in die Länge zu ziehen. Solche Texte lesen sich dann wesentlich schlechter, als kürzere. Sie enthalten auch weniger Informationen. Ob solche Texte dann in den Suchergebnissen besser abschneiden, als solche, die sich auf das Wesentliche konzentrieren, ist fraglich.
Niemand weiß, warum Google Seiten besser, oder schlechter reiht. Ronnys Ansatz, Erfahrungen dazu zu sammeln, ist also goldrichtig. Wenn Du also regelmäßig Texte schreibst, dann hast Du sicher auch Erfahrungen, ob lange, oder kurze Texte häufiger gefunden werden. Teil Deine Erfahrungen doch mit einem Beitrag an dieser Blogparade.
Alles Details zur Blogparade findest Du unter: Wie lang muss Dein Artikel sein?
Diese Blogparade läuft bis 31.12.2030.