
Manchmal reicht ein einziger Gedanke – und schon geht es los. Eine kleine Unsicherheit, ein unvollendetes Gespräch, eine Entscheidung, die ansteht. Was als flüchtige Überlegung beginnt, wächst sich schnell zu einem Sturm im Kopf aus. Das Gedankenkarussell dreht sich, wird schneller, lauter, drängender. Jede Runde bringt neue Fragen, neue Sorgen, neue Szenarien, bis man irgendwann nicht mehr weiß, wo Anfang und Ende sind.
Das Gedankenkarussell ist nicht einfach nur Grübeln. Es ist ein Kreisen, ein Festhängen, ein endloses Wiederholen von Dingen, die meist weder klarer noch besser werden, je länger man sich ihnen hingibt. Und gerade das macht es so zermürbend. Denn oft erkennt man mitten im Strudel, dass man eigentlich keine Lösung sucht – man dreht sich einfach nur weiter, unfähig, den Ausstieg zu finden.
Doch wie stoppt man ein Gedankenkarussell? Und will man es überhaupt stoppen? Vielleicht ist es nicht der Kampf gegen die Gedanken, der uns befreit, sondern das Verstehen, dass sie kommen dürfen, aber nicht bleiben müssen. Gedanken sind Gäste – einige laden wir ein, andere stehen unangemeldet in der Tür. Nicht jeden muss man bewirten.
Ein Weg, das Karussell zu verlangsamen, liegt in der bewussten Unterbrechung. Atmen. Spüren, wo der Körper sich verspannt hat. Die Gedanken kurz loslassen und sich einer Tätigkeit zuwenden, die die Sinne fordert: spazieren gehen, den Händen Arbeit geben, etwas kochen, malen oder auch einfach nur still sein und dem Atem folgen. Denn Gedanken, so drängend sie auch wirken, brauchen unsere Aufmerksamkeit, um sich zu halten. Entziehen wir sie ihnen, werden sie oft leiser.
Manche Gedanken brauchen Raum. Ein Notizbuch kann helfen, sie aus dem Kopf aufs Papier zu holen. Schwarz auf weiß wirken sie oft weniger bedrohlich. Andere Gedanken dürfen einfach weiterziehen, wie Wolken an einem windigen Himmel. Nicht jeder Gedanke ist ein Auftrag zum Handeln.
Wichtig ist vielleicht auch, sich zu fragen: Ist dieser Gedanke jetzt notwendig? Ist er hilfreich? Oder wälze ich ihn nur aus Gewohnheit? Denn nicht alles, was unser Verstand produziert, verdient auch unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein inneres Stoppschild, ein bewusstes „Nicht jetzt“, kann manchmal Wunder wirken.
Und doch – das Gedankenkarussell ganz abstellen zu wollen, ist vielleicht ein unerreichbares Ziel. Der Kopf wird immer denken. Aber wir können lernen, wie wir mit ihm umgehen. Statt uns einfangen zu lassen, können wir beobachten. Statt mitzudrehen, können wir am Rand stehen und zuschauen. Es ist nicht der Lärm im Kopf, der uns schadet – es ist die Art, wie wir ihm begegnen.
Pia Hübinger lädt mit ihrer Blogparade genau dazu ein, sich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen: Wie gehst du mit deinem Gedankenkarussell um? Welche Wege hast du gefunden, um es zu verlangsamen oder gar kurzzeitig zu stoppen? Auf ihrem Blog „beziehungsweise.cologne“ beschäftigt sie sich mit Themen rund um Beziehungen, Persönlichkeitsentwicklung und innere Balance. Die Blogparade schafft einen Raum, Erfahrungen zu teilen, Strategien zu entdecken und vielleicht gemeinsam Wege zu finden, dem lauten Karussell im Kopf ein wenig die Geschwindigkeit zu nehmen – und sich selbst ein Stück mehr Ruhe zu schenken.
Alle Infos zur Blogparade findest Du unter: Wie kann ich mein Gedankenkarussell stoppen?
Diese Blogparade läuft bis 22.06.2025.