Warum ich lange gedacht hab, dass ich falsch bin

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Es gibt Gedanken, die begleiten uns leise und zäh wie Nebel. Sie schleichen sich nicht mit einem großen Knall in unser Leben – sie sind einfach da. Vielleicht schon immer gewesen. Einer dieser Gedanken lautet: Irgendetwas stimmt nicht mit mir.

Es ist kein klar formulierter Satz, eher ein Gefühl, das unter der Haut kribbelt. Ein dumpfer Zweifel, der unsichtbar an einem zerrt, besonders in Momenten, in denen alle anderen so mühelos scheinen. Wenn sie sich einfügen, wo man selbst aneckt. Wenn sie wissen, was zu sagen ist, und man selbst stumm bleibt. Wenn sie sicher wirken, während man selbst an sich herumschraubt, als wäre man eine Maschine, die einfach nicht richtig kalibriert ist.

Das Gefühl, falsch zu sein, nistet sich nicht über Nacht ein. Es wächst schleichend. Aus Blicken, die zu lange verweilen, aus Kommentaren, die wie kleine Nadelstiche stecken bleiben. Aus Erwartungen, die man spürt, aber nie ganz erfüllt. Anfangs denkt man, es liegt an äußeren Umständen. Später wird es persönlicher. Es sickert tiefer. Man beginnt zu glauben, dass die Fehler, die Brüche, die Unsicherheiten Teil der eigenen DNA sind.

Das Fiese an diesem Gedanken: Er tarnt sich als Wahrheit. Er ist subtil, nicht laut, nicht schreiend – und deshalb umso schwerer zu fassen. Man arrangiert sich mit ihm, baut sein Leben um ihn herum, so wie man einen Raum um ein tragendes, schiefes Gebälk herum gestaltet. Man wird stiller, härter, zögerlicher. Man macht sich klein, aus Angst, jemand könnte das Offensichtliche entdecken: dass man eben nicht richtig ist.

Aber irgendwann, oft aus heiterem Himmel, stellt sich die Frage: Was, wenn das gar nicht stimmt? Was, wenn es nie darum ging, sich in eine Form zu pressen, die anderen passt? Was, wenn es nicht darum geht, richtig zu sein – sondern echt?

Dieser Moment kommt leise, fast unbemerkt. Vielleicht nach einem Gespräch, das nicht wehtut, sondern gut tut. Vielleicht durch eine Begegnung, die nichts fordert, sondern annimmt. Vielleicht einfach durch das müde Wissen, dass es anstrengender ist, sich zu verstecken, als sich zu zeigen.

Zu erkennen, dass man nie falsch war, sondern nur falsch bewertet – von sich selbst, von anderen – ist wie ein schmerzhaftes, aber heilsames Erwachen. Es wirft Fragen auf: Wer bin ich wirklich? Wer wäre ich gewesen, wenn ich früher aufgehört hätte, mich zu verbiegen? Was entsteht, wenn ich mich nicht mehr anpasse, sondern erlaube?

Es ist kein einfacher Prozess, und er ist selten geradlinig. Selbst nach der Erkenntnis schleichen sich Zweifel zurück. Alte Muster klopfen höflich an. Aber etwas ist anders: Man merkt, dass der Gedanke „Ich bin falsch“ genau das ist – ein Gedanke. Keine Tatsache.

Daniela Brandl lädt mit ihrer Blogparade genau dazu ein, diese Geschichten zu erzählen. Geschichten von dem langen Weg mit dem Gefühl, nicht richtig zu sein, und von der leisen, kraftvollen Erkenntnis, dass wir genau so, wie wir sind, genug sind. Auf ihrem Blog beschäftigt sie sich mit Themen rund um Persönlichkeitsentwicklung, Selbstwert und echte, unverstellte Lebenswege. Ihre Blogparade bietet Raum für ehrliche, persönliche Erfahrungen – und für die stille Hoffnung, dass jeder, der sie liest, ein kleines bisschen weniger an seiner eigenen Richtigkeit zweifelt.

Alle Infos zur Blogparade findest Du unter: Warum ich lange gedacht hab, dass ich falsch bin

Diese Blogparade läuft bis 22.06.2025.

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