
Es gilt als leicht angestaubt, ist aber in vielen Familien immer noch präsent. Das Rollenbild der Eltern. Da gibt es die Mutter auf der einen Seite. Sie trägt das Kind aus und genießt in der Zeit auch einen besonderen Schutz. Es gibt viele Gesetze, die werdende Mütter schützen. Väter brauchen keinen Schutz. Schon gar nicht, bevor das Kind zur Welt kommt. Sie spielen erst einmal kaum eine Rolle. Später, wenn das Kind geboren wurde, gibt es heute Möglichkeiten, dass auch der Vater die Pflege des Kindes, oder der Kinder übernimmt. In vielen Fällen ist das aber eine wirtschaftlich schlechte Entscheidung. Kinder und die Kinderbetreuung sind immer auch so etwas wie Luxus. Nicht nur, dass man in seinen freien Entscheidungen, der Freizeit- und Urlaubsgestaltung eingeschränkt ist. Man muss auch viel Zeit und mindestens genauso viel Geld in die Kinder stecken. Entscheidet man sich schließlich dafür, doch ein Kind zu bekommen, dann bedeutet das auch finanzielle Einbußen. Zumindest ein Elternteil ist für die ersten Jahre nicht in der Lage Vollzeit zu arbeiten. Auch wenn es schon Angebote gibt, das Kind mit zwei, oder noch weniger Jahren in Fremdbetreuung zu geben, ist auch das eine Frage des Geldes und nicht zuletzt auch eine Frage des Willens. Kinder sind ja nicht nur ein Kostenfaktor, sondern auch sympathische kleine Menschen, mit denen man viel gemeinsam hat.
Als Vater, oder Mutter möchte man auch viel Zeit mit den Kleinen verbringen und ihnen selbst die wichtigsten Dinge im Leben beibringen, statt das an eine professionelle Pädagogengruppe auszulagern. Nachdem das klassische Arbeitsverhältnis davon ausgeht, dass man Zeit gegen Geld tauscht, bedeutet jede Stunde, die man lieber mit dem Nachwuchs verbringt, als zu arbeiten, auch weniger Geld in der Familienkasse. Um den finanziellen Verlust gering zu halten, übernimmt meist der Elternteil die Kinderbetreuung, der weniger verdient. In den meisten Fällen ist das die Mutter. Aber auch ohne diese finanziellen Faktoren ist für die meisten Menschen auch heute noch völlig klar, dass der Mann das Geld nach Hause bringt und die Frau sich um die Kinder kümmert. Nun, es spricht vermeintlich viel dafür, dass man seine Familie so organisiert. Angeblich sind Frauen auch besser dafür geeignet, sich um Kinder zu kümmern. Vielleicht ist an diesem Gedanken auch etwas dran, denn sieht man sich die Personaldecke der Kita und den Lehrkörper in der Grundschule an, dann fällt der hohe Frauenanteil auf.
Fast zwei Drittel der Lehrkräfte in Deutschland ist weiblich. Mehr als 90 Prozent der Fachkräfte in den Kitas ist weiblich. Allerdings kann man auch das vielleicht wieder auf die alt hergebrachten Rollen zurückführen. Vielleicht sind all diese Frauen Erzieherinnen und Pädagoginnen geworden, weil sie damit eine gute Chance haben, sich Nachmittags um die eigenen Kinder zu kümmern. Wie auch immer diese Aufteilung zustande gekommen ist und wo die Gründe dafür liegen, es ist in unserer Gesellschaft scheinbar normal, dass Frauen sich um die Erziehung und Männer um die Versorgung kümmern. Wer regelmäßig Spielplätze besucht und sich dort auf Parkbänken die Zeit damit vertreibt, die anderen Eltern zu beobachten, der wird feststellen, dass es immer mehr Väter sind, die ihre Kinder in der Freizeit betreuen. Zumindest am Feierabend, oder an freien Tagen übernehmen moderne Väter die Kinder und genießen die Zeit mit ihnen. Vielfach entscheiden sich auch Väter dafür, daheim zu bleiben und die Kindererziehung hauptsächlich zu erledigen.
Es ist für viele Menschen wahrscheinlich ein schwieriges Thema, bei dem unzählige andere Themen mitschwingen. Wer leistet die Care-Arbeit in der Familie? Warum wird die, für die Gesellschaft so wichtige Care-Arbeit nicht, oder viel schlechter bezahlt, als andere Tätigkeiten? Ein spannendes Thema, das aber wieder nur einen Teil der heute vorgestellten Blogparade abdeckt. Tatsächlich geht es Birthe in ihrer Blogparade sehr offen nur um die Rollen in der Familie. Sie hat drei Kinder und arbeitet als Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, psychologische Beraterin und Journalistin. Offen schreibt sie in ihrem Blog über gewaltfreie Kommunikation. In ihrer Blogparade bittet sie um Texte zum Thema „Rollen in der Familie“, ohne weitere Vorgaben zu machen. Sie richtet sich dabei in erster Linie an Elternblogger, die das Thema bearbeiten wollen.
Eine Familie braucht gewisse Regeln und Strukturen. Ganz natürlich übernehmen die verschiedenen Familienmitglieder ganz pragmatisch Rollen und erledigen Aufgaben, wie das Einkaufen, das Kochen oder das Aufräumen. Eltern und Kinder übernehmen aber auch soziale Rollen und Aufgaben im Familiengefüge. Die eine treibt an und hält Termine im Blick, der andere erinnert, dass es wieder einmal Zeit für einen Kurzurlaub ist. Manche Familienmitglieder hören besser zu als andere. Manche schaffen es, jeden Streit zu schlichten. „Rollen in der Familie“ ist ein wunderbares und extrem vielseitiges Thema, zu dem Du bestimmt auch einen ganz besonderen Zugang finden wirst.
Wenn Du also eine Familie und ein Blog hast, dann bist Du perfekt dafür geeignet, an dieser Blogparade teilzunehmen. Wenn Du Deinen Beitrag in den sozialen Netzen verlinkst, kannst Du auch den Hashtag #blogparadeleuchtturmeltern2023 nutzen.
Alle Informationen zur Blogparade findest Du unter: Typisch Mutter, typisch Vater? Rollen in der Familie