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Ludwig Hevesi wurde 1843 in Ungarn geboren und zog während seinem Studium nach Wien, wo er sich 1910 erschoss. Zeit seines Lebens arbeitete er als Schriftsteller, aber auch für verschiedene Zeitschriften. Die Tätigkeit, die ihm zu großer Bekanntheit verhalf, war aber Theater- und Kunstkritik. Als einer der bedeutensten Kunstkritiker seiner Zeit unterstützte er die Wiener Secession. Eine Vereinigung von Künstlern rund um Gustav Klimt, die das gleichnamige Gebäude in Wien errichteten. Die Wiener Secession schmückt die österreichische 20 Cent Münze und dient heute als Ausstellungsfläche für verschiedene Künstler. Über dem, von Gustav Klimts Bruder, Georg Klimt entworfenen Tor findet sich ein Spruch, der aus Ludwig Hevesis Feder stammt.

Der Zeit Ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit

Wahlspruch der Wiener Secession, Ludwig Hevesi

In goldenen Lettern steht der Spruch über dem Eingangstor und fasst in wenigen Worten das zusammen, was Kunst ausmacht. Sie wandelt sich im Laufe der Zeit und hat keine Grenzen. Ob Hermann Nitsch Tierblut auf Leinwände schüttet, die attraktive Nacktkünstlerin Milo Moiré Passanten dazu einlädt ihr unter den Rock zu fassen, oder Andy Warhol mit Farben und Sujets arbeitet, ist dabei völlig egal. Kunst darf das und die Kunst liegt nicht unbedingt in der Ausführung, sondern in der Idee dahinter. Dies zu akzeptieren fällt vielen Menschen nicht leicht. Allerdings macht genau diese Freiheit die Kunst aus.

Bildende Kunst hat einen völlig anderen Anspruch, als die anderen Kunstgattungen. Die realistischen Darstellungen der Antike sind heute nicht mehr gefragt. Stattdessen lebt die bildende Kunst heute von abstrakten Abbildungen und oft von Installationen. Auch in der darstellenden Kunst wird heute freier interpretiert. Wer eine moderne Inszenierung einer Oper besucht, erlebt oft den Versuch, die Geschichte in einen modernen Kontext zu bringen. Auch die Literatur wandelt sich mit der Zeit. Der Stil passt sich der Sprache der Zeit an und die Themen entsprechen dem Zeitgeist. Auch die Musik wandelt sich mit der Zeit und durchläuft eine Entwicklung.

Die Musik ist die Kunstgattung, die uns im Alltag begleitet. Sie ist sozusagen der Soundtrack zum Leben der Zeit. Minnesänger und Orgelmusik sorgten vor 900 Jahren für Andacht und Information. Die Musik fand in den Kirchen und Klöstern statt und gregorianischer Choral und die Messen der Rennaisance untermalte die Gottesdienste. Im 17. Jahrhundert entstehen Opern und Johann Sebastian Bach entwickelt die Werke, die auch heute noch Organisten zur Verzweiflung bringen. Haydn, Mozart und Beethoven prägen das 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert ist Hausmusik weit verbreitet. Das Klavier ist ein zenrales Instrument und Schubert prägt den Begriff Volkslied. Strauß junior und senior schreiben Walzermusik und Wagner und Verdi schaffen Opern. Im 20. Jahrhundert folgen die ersten Musicals und schließlich Jazz, Rock und Pop.

Wie alles in unserem Leben nimmt auch die Entwicklung der Musik Geschwindigkeit auf. Immer neue Musikstile entwickeln sich und verschwinden wieder. Andere entwickeln sich weiter und verdrängen bisherige Platzhirschen. Google hat ein interessantes Projekt umgesetzt. In der Music Timeline kann man die Verteilung der verschiedenen Musikstile in den letzten 60 Jahren verfolgen. Die Entwicklung ist rasant, aber auch Klassiker halten sich beharrlich. Auch die Musik ist immer wieder für einen Skandal gut und nicht jede Nummer ist massentauglich. Trotzdem gilt auch für die Musik der Leitspruch der Secession. Auch die Musik genießt die künstlerische Freiheit.

Allerdings lebt die Musik nicht davon, dass ein Museum, oder ein reicher Sammler die Werke kauft. Hier hat die bildende Kunst einen großen Vorteil. Es reicht aus, wenn sich ein einziger Käufer für ein Werk findet. Die Musik lebt schon immer von der Masse und auch die klassischen Werke waren Auftragsarbeiten, die Fürsten und andere Adelige finanziert haben. Damals wie heute entscheidet der Geschmack der Hörer, welche Musik produziert wird. Will man finanziell erfolgreich sein, dann muss dieser Geschmack getroffen werden. Gleichzeitig wird es immer schwerer, sich von anderen Künstlern abzugrenzen. Kaum etwas hat es noch niemals gegeben und auch wenn man es nicht beabsichtigt können Musikstücke, die man schon einmal gehört hat, einen Künstler beeinflussen.

Als Konsument hat man heute eine breite Auswahl an Musikrichtungen. Streamingdienste liefern Millionen von Songs, die man heute on demand hören kann. Statt LPs, oder CDs zu sammeln reicht heute schon ein Smartphone mit Internetanbindung um auf den Musikschatz der Menschheit zugreifen zu können. Der Mainstream sorgt für eine klare Entwicklung. Trends setzen sich durch und mehrere Künstler springen auf. Neben diesem Hauptstrom gibt es aber unzählige Verästelungen und weniger populäre Richtungen. Die heutige Blogparade, oder Blognachbarschaft, wie Jeremie es nennt, dreht sich um das Thema Musik. Der Wandel der Musik im Laufe der Zeit steht im Mittelpunkt. Wenn Du also etwas zu diesem Thema zu sagen hast, George Gershwin, Jean Michel Jarre, Mozart, oder Cro für Dich ungeschlagen sind, dann verfasse doch einen Beitrag zur heutigen Blogparade.

Alle Infos zur Blogparade findest Du unter: Musik damals & heute

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