
Lebensfreude ist kein Wellnessprogramm. Es ist kein Latte-Macchiato auf dem Balkon und kein Instagram-Sonnenuntergang mit Filter. Lebensfreude ist eine Entscheidung – und eine, die viele Menschen längst verdrängt haben. Wir reden ständig über Selbstoptimierung, Resilienz, Achtsamkeit – aber wann haben wir eigentlich aufgehört, das Leben wirklich zu genießen? Nicht zu planen, zu managen oder zu therapieren, sondern zu spüren?
Vielleicht ist genau das unser Problem: Wir haben Lebensfreude verlernt, weil wir sie ständig analysieren wollen. Wir machen sie abhängig von äußeren Bedingungen – vom Job, vom Partner, vom Kontostand. Aber die Wahrheit ist: Lebensfreude braucht keine Voraussetzungen. Sie braucht Mut. Den Mut, auch mal unvernünftig zu sein. Laut zu lachen. Grenzen zu ignorieren. Sich dem Moment hinzugeben, statt ständig zu funktionieren.
Und ja, das wird unbequem. Denn echte Lebensfreude ist chaotisch, wild und manchmal auch anstrengend. Sie passt nicht in To-do-Listen oder in die Karriereplanung. Aber genau deshalb ist sie so wichtig. Vielleicht sogar das einzige, was zählt. Wer sagt eigentlich, dass wir ständig produktiv, nützlich und diszipliniert sein müssen? Wer sagt, dass das Leben ernst sein muss? Vielleicht ist Lebensfreude keine Kür – sondern unsere verdammte Pflicht.
Für mich ist Lebensfreude kein Zustand, sondern eine Haltung. Und sie hat nichts mit Glück zu tun. Glück ist ein Lottogewinn. Lebensfreude ist, wenn du tanzt, obwohl du weißt, dass du morgen wieder Rechnungen zahlen musst. Es ist die bewusste Entscheidung, sich vom Leben nicht kleinkriegen zu lassen – auch wenn es dich gerade mit voller Wucht trifft. Lebensfreude bedeutet, dem Alltag ein Schnippchen zu schlagen. Ihm ins Gesicht zu lachen und zu sagen: „Du kriegst mich nicht.“
Viele halten Lebensfreude für naiv. Für so eine weichgespülte, esoterische Träumerei. Die Wahrheit ist: Lebensfreude ist radikal. Sie stellt sich quer. Sie sagt Nein zum ewigen Vergleichen, zur ständigen Selbstkritik, zum stummen Aushalten. Sie ist rebellisch, weil sie sich dem Zwang zum Ernst verweigert. In einer Gesellschaft, die von Effizienz und Leistung lebt, ist jemand, der sich über einen Regenbogen freut, schon fast verdächtig.
Ich selbst habe lange geglaubt, dass Lebensfreude etwas ist, das einem einfach zufliegt – wenn man „alles richtig macht“. Aber das ist Unsinn. Sie ist nichts, was man irgendwann bekommt. Sie ist das, was man sich zurückerobern muss. Jeden Tag. Gegen alle Erwartungen, gegen jeden Druck. Und manchmal sogar gegen sich selbst.
Wenn ich ganz ehrlich bin, hat sich meine Lebensfreude in den letzten Jahren schleichend verflüchtigt. Nicht weil mir etwas Schlimmes passiert wäre – sondern weil ich funktioniert habe. Immer schön im Takt, immer mit Plan, immer mit Pflichtgefühl. Und genau das ist das Gift: dieses permanente Richtigmachen. Es tötet jeden Impuls, einfach mal etwas nur des Moments wegen zu tun.
Ich habe gelernt, dass Lebensfreude leise sterben kann. Nicht mit einem Knall, sondern mit einem Kalender voller Termine. Mit dem Gedanken, dass man sich Freude erst verdienen muss. Ich glaube, vielen von uns geht es so. Wir fühlen uns wie Marionetten im eigenen Leben – äußerlich erfolgreich, innerlich leer. Und wenn dann doch mal ein Moment der Freude aufblitzt, ersticken wir ihn sofort mit einem „Dafür habe ich gerade keine Zeit.“
Aber ich will das nicht mehr. Ich habe keine Lust mehr auf dieses chronisch ernste Leben. Lebensfreude ist kein Sahnehäubchen – sie ist der verdammte Kuchen. Und ja, es ist schwer, sie zurückzuholen. Weil wir sie uns abgewöhnt haben. Weil wir gelernt haben, dass Verantwortung wichtiger ist als Lachen. Dass Sicherheit mehr zählt als Spontanität. Aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich viel mehr Angst vor einem freudlosen Leben als vor Unsicherheit.
Ich habe angefangen, meine Lebensfreude zu trainieren wie einen verdammt eingerosteten Muskel. Und nein, das heißt nicht, dass ich jetzt jeden Tag dankbar Tagebuch schreibe oder mir Affirmationen ins Badezimmer spiegle. Es heißt: Ich mache Dinge, die keinen Zweck haben. Ich gehe ohne Ziel spazieren. Ich singe laut im Auto. Ich sage öfter Nein – und manchmal auch Ja, obwohl es unvernünftig ist.
Meine wichtigste Strategie: Ich nehme mich selbst nicht mehr so ernst. Diese absurde Vorstellung, immer stark, immer vernünftig, immer korrekt sein zu müssen – sie ist ein Killer. Wenn ich über meine eigenen Fehler lache, wenn ich über andere lache, wenn ich mit anderen lache, dann merke ich: Ich bin lebendig. Nicht perfekt, nicht effizient – aber echt.
Was mir auch hilft: Menschen, die sich selbst das Lachen nicht abgewöhnt haben. Die keinen Filter zwischen Gefühl und Ausdruck haben. Die laut leben, bunt denken und keine Angst davor haben, mal albern zu wirken. Ich sauge diese Menschen auf wie Sonnenlicht. Und ich meide die anderen – die Dauernörgler, die Energieräuber, die Ernsthaften mit dem Dauersarkasmus. Lebensfreude braucht Raum. Und den verteidige ich inzwischen mit Zähnen und Klauen.
Wenn ich an 2025 denke, dann wünsche ich mir kein durchgeplantes Leben mit perfekten Routinen und optimierter Freizeit. Ich wünsche mir ein Leben, das prickelt. Eines, das mich überrascht. Eines, das nicht auf Effizienz getrimmt ist, sondern auf Echtheit. Für mich ist Lebensfreude in der Zukunft nicht die Ausnahme – sie soll der verdammte Standard sein.
Ich will nicht auf ein Wochenende oder den nächsten Urlaub hin leben, nur um dann erschöpft ins nächste Hamsterrad zu stolpern. Ich will Montagmorgen, die sich nicht wie Strafe anfühlen. Ich will Begegnungen, die ehrlich sind. Gespräche, die lebendig machen. Ich will tanzen, fluchen, lachen, zweifeln – und trotzdem aufrecht weitergehen.
Meine Vision von Lebensfreude 2025 ist radikal simpel: weniger müssen, mehr dürfen. Weniger Anpassung, mehr Eigenwille. Ich will keine To-do-Listen mehr, die mein Leben diktieren. Ich will Raum. Luft. Zeit. Und ich will diesen Raum nicht verteidigen müssen – ich will ihn als selbstverständlich betrachten. Lebensfreude ist nichts, das man sich „gönnt“. Sie ist ein Grundrecht. Punkt.
Vielleicht braucht es genau jetzt Menschen, die laut sagen: Ich will ein Leben, das sich nicht wie ein Projektplan anfühlt. Menschen, die sich trauen, über ihre Lebensfreude zu sprechen – nicht als etwas Banales, sondern als das, was uns überhaupt erst menschlich macht. Ich glaube, wir brauchen eine neue Kultur der Lebensfreude. Eine, die nicht peinlich berührt den Blick abwendet, wenn jemand albern ist. Eine, die nicht ständig fragt, ob man sich das auch leisten kann. Eine, die sagt: Doch, genau das ist der Sinn.
Genau aus diesem Grund hat Lydia auf ihrem Blog eine Blogparade ins Leben gerufen, die sich dem Thema Lebensfreude widmet – und das mit offenem Herzen und klarem Blick. Sie lädt alle ein, ihre ganz persönlichen Gedanken, Erfahrungen und Perspektiven zum Thema „Lebensfreude 2025“ zu teilen. Was bedeutet Lebensfreude für dich? Wie lebst du sie? Und was brauchst du, um sie noch mehr in dein Leben zu lassen? Lydia hat dazu auch den Hashtag #Lebensfreude2025 erstellt, unter dem du deine Gedanken verlinken kannst.
Die Blogparade ist offen für alle, die etwas zu sagen haben – ganz gleich, ob als Bloggerin, Autorin oder einfach als Mensch, der spürt: Dieses Thema geht uns alle an. Mach mit, bring dich ein – nicht für Klicks, nicht für Likes, sondern weil deine Perspektive zählt. Deine Lebensfreude ist politisch. Sie ist ein Statement. Und sie ist genau das, was diese Welt 2025 dringender denn je braucht.
Alle Details zur Blogparade findest Du unter: Lebensfreude 2025
Diese Blogparade läuft bis 15.08.2025.