Die negativen Seiten der Globalisierung sehen wir eindrucksvoll anhand der aktuellen Corona-Pandemie. Ein Virus verteilt sich munter innerhalb wenige Wochen rund um den Globus und erreicht überraschend schnell auch die entlegensten Winkeln der Erde. Früher hätte es zumindest deutlich länger gedauert, oder wäre garnicht passiert. Unser Bewegungsradius hat sich dramatisch erweitert und es gibt heute kaum einen Ort, an den man nicht einfach so mal reisen könnte. Die wenigen Orte an die man nicht so einfach kommt, verdanken das der Politik, oder der Sicherheitslage. Will man aber nicht unbedingt mal nach Nordkorea reisen, dann steht einem die Welt offen. Unterwegs kommt es dann auch ganz zwangsläufig zur Konfrontation mit anderen Kulturen.
Goethe beschreibt in der italienischen Reise seinen Italienaufenthalt zwischen September 1786 und Mai 1788. 20 Monate brauchte er, um von Deutschland kommend über den Brenner bis nach Sizilien und wieder zurück zu reisen. Dabei war er mit der Postkutsche unterwegs. In seinem Reisebericht erwähnt er, dass die Italiener eine andere Mentalität hätten, als die Deutschen, geht aber nicht näher auf die Bevölkerung ein. Google Maps offenbart, dass die Reise über etwas mehr als 2.000 Kilometer lang war. Mit dem Auto wäre das an einem Tag kaum zu schaffen. Man ist mehr als 22 Stunden unterwegs und muss auf jeden Fall eine Pause einlegen.
Zeitgemäß erscheint heute eine Flugverbindung. Fliegt man von Prag nach Palermo, dann finden sich momentan, Coronabedingt keine Direktflüge, aber mit zwei Zwischenstopps schafft man es trotzdem in 6:30h von Prag nach Sizilien. Ist man dort angekommen, dann stellt man schnell fest, dass die Kultur ein wenig anders ist, als daheim. Das Leben am Mittelmeer wirkt ein wenig entspannter, als in unseren Großstädten und auch die Termintreue scheint man nicht ganz so ernst zu nehmen. Abgesehen davon befindet man sich immer noch mitten in Europa und kommt gut damit zurecht, wie die Menschen in Italien ticken.
Mit Reisestecker und ein wenig Flexibiltät kommt man in Sizilien genausogut durchs Leben, wie in Deutschland. Aber unsere Reisen führen uns häufig viel weiter weg. Verlässt man Europa, dann trifft man zwangsläufig auf Menschen, die in anderen Kulturen aufgewachsen sind. Die Offenheit der Amerikaner und der lässige Umgang mit Feuerwaffen kann manchen introvertierten Mitteleuropäer vor den Kopf stoßen. Aber auch hier haben wir noch Menschen vor uns, die in ähnlichen Verhältnissen leben, wie wir. Schlimmer wird der Kulturschock auf Reisen, wenn man nicht nur in ein weit entferntes Land, sondern auch in eine Gegend mit völlig anderen Lebensumständen reist.
Ann-Cathrin betreibt ein Reiseblog. Momentan hat man damit eher schlechte Karten, aber das Genre an sich ist spannend und ermöglicht vielen Menschen, die Reisen der Blogger nachzuvollziehen. Sie reist also gerne und besucht auch fremde Kulturen. Im Startartikel zu Ihrer Blogparade berichtet sie von ihrem ersten echten Kulturschock. Sie hat in Nordthailand eine Reise zu den Bewohnern der dortigen Berge gemacht und angesichts eines Schlafplatzes erfahren, wie sich ein Kulturschock anfühlt. Obwohl ihr bewußt war, dass sie genau diese Art der Übernachtung angestrebt hatte, war der fehlende Komfort und auch mögliche Gesundheitsgefahren für sie plötzlich präsen. Was für die Einheimischen also völlig normal ist, kann einen Touristen zum Nachdenken bringen.
Hier die Beschreibung, die sie auf unserem Meldeformular hinterlassen hat:
Wer auf Reisen nach authentischen Erlebnissen sucht und es liebt, in eine fremde Kultur einzutauchen, wird es sicher schon erlebt haben. Diese Situation, in der plötzlich alles fremd ist, du nicht vor und nicht zurück weißt, dir völlig fehl am Platz vorkommst und einfach überfordert bist: Ein Kulturschock.
Ann-Cathrins Aufruf zur Teilnahme an ihrer Blogparade
In solchen Situationen können wir einiges über uns lernen und im Nachhinein bieten sie spannende Geschichten. Diese Geschichten möchte ich in meiner Blogparade sammeln. In meinem Artikel unter https://weltenbummelz.de/trekking-chiang-rai-bergvoelker/ berichte ich u.a. von meinem (nach zahlreichen Reisen erstaunlicherweise) ersten richtigen Kulturschock.
Allerdings muss man für einen ordentlichen Kulturschock nicht zwingend mit dem Rucksack in den Urwald gehen. Auch viel näher gibt es ganz selbstverständliche Abläufe, die man nicht sofort versteht. Die Kultur und die Mentalität kann schon von einem Bundesland in das andere, oder von der Stadt zum Land ziemlich verschieden sein. Du musst also nicht unbedingt ein Backpacker, oder Vielflieger sein, um an dieser Blogparade teilzunehmen. Also berichte von Deinem Kulturschock auf Reisen und nimm an Ann-Cathrins Blogparade teil.
Alle Informationen zur Blogparade findest Du unter: Kulturschock auf Reisen