Am 27. Jänner 2020 war es so weit. Der erste bestätigte Corona-Fall in Deutschland. Interessierte hatten bereits seit Wochen die Berichte aus China verfolgt. Spätestens mit der Massenquarantäne, einem de facto Hausarrest für 11 Millionen Einwohner von Wuhan, die am 23. Jänner in Kraft getreten war, konnte man sich der neuen Gefahr aus Fernost medial nicht mehr verschließen. Damals saß man mit einem Kopfschütteln staunend vor den Bildern. In meist winzigen Wohnungen verbrachten die Chinesen in Wuhan den ersten Lockdown geduldig. Ein Notfallkrankenhaus wurde aus dem Boden gestampft und die westliche Welt staunte. Nein, so etwas klappt in China. Dort, wo Xi Jinping mit seiner kommunistischen Partei alleine regiert und Menschenrechte nicht so ernst genommen werden, wie bei uns. Menschen daheim einzusperren und sie ihrer Bewegungsfreiheit zu berauben, schien damals noch unmöglich.
Aber die Zeit arbeitete für den Virus und ein Land nach dem anderen erkannte, dass man angesichts der tödlichen Gefahr nicht einfach weitermachen konnte, wie bisher. Also wurden Maßnahmen ergriffen. Mund-Nase-Schutz, FFP2-Maske und schließlich der Lockdown. Fast alle Branchen waren von den immer härter werdenden Maßnahmen betroffen. Über kurz oder lang kannte jeder jemanden, der an Corona erkrankt war. Die meisten sogar jemanden, der mit, oder an dem Virus gestorben war. Der Mensch musste lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Zum Glück sind wir ja vernunftbegabt und verstanden und verstehen die Notwendigkeit der harten Maßnahmen. Videokonferenzen, Homeoffice, Versandhandel und viele andere Entwicklungen zeigen, wie flexibel die Menschheit auch auf solche Herausforderungen reagieren kann.
Aber das komplette Leben einfach mal auf Links zu drehen, ist kein leichtes Unterfangen. Singles waren wochenlang von jedem sozialen Kontakt abgeschnitten. Menschen, die mit ihrer Familie zusammenleben, hatten plötzlich keine Zeit mehr allein. Sieht man sich die Studie der Universität Queensland an, die sich mit der Anzahl der psychischen Erkrankungen im Jahr 2020 beschäftigte, wird klar, dass die menschliche Flexibilität nicht immer ausreicht. 53 Millionen Fälle mit schweren depressiven Störungen und weitere 76 Millionen Fälle mit Angststörungen konnte man 2020 auf die Folgen der Pandemie zurückzuführen. Damit stiegen die Zahlen mit Depressionen um 28 und mit Angststörungen um 26 Prozent an.
Enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft, aber auch abseits der Betriebe gibt es Menschen, die unter der Pandemie leiden. Das sind in erster Linie die Kinder, die mit den geschlossenen Schulen und Kitas plötzlich aus ihren sozialen Netzwerken gerissen wurden. Aber auch die Mütter sind besonders von der neuen Situation betroffen gewesen. Kinderbetreuung bis hin zum Homeschooling als zusätzliche Aufgabe. Tätigkeiten nebenbei blieben kurzerhand auf der Strecke.
Seit zweieinhalb Jahren improvisieren wir uns von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Man hofft, dass es bald ein Ende hat, aber nach jeder Lockerung folgt wenig später ein neuerlicher Lockdown. Maßnahmen wechseln, werden angekündigt und zurückgezogen und in jedem Fall immer kurzfristig bekannt gegeben. Insgesamt eine enorm belastende Situation, in der wir uns alle seit mehr als 800 Tagen leben müssen. Aktuell sieht es etwas besser aus, als noch vor wenigen Wochen, aber schon im Herbst kann die nächste Mutation kommen und unser Leben wieder einmal auf den Kopf stellen.
Natalie von Starke Mamas veranstaltet jedes Jahr eine Blogparade zum Muttertag. Heuer steht auch diese Blogparade ganz im Zeichen von Corona und der aktuellen Situation. Natalie ist Fotografin und hing damit auch beruflich in der Luft. Ihr Sohn war plötzlich auch tagsüber daheim und nahm sie dementsprechend stark in Anspruch. Sie möchte in diesen turbulenten Zeiten den Austausch zwischen Müttern forcieren. Aus Ihrer Sicht fehlt es an Strukturen und Unterstützung für die Mütter, die plötzlich auf sich allein gestellt waren.
In ihrer Blogparade stellt Natalie heuer einen Satz als Thema zur Verfügung:
Diese 5 Dinge treiben mich in den Wahnsinn und deshalb brauche ich _________________________, damit es nicht (nochmal) so weit kommt!
Thema der Blogparade auf starke-mamas.de
Die Art der Auseinandersetzung damit stellt sie den TeilnehmerInnen frei. Sie ruft aber nicht nur zum Jammern auf, sondern fordert auch ganz klar, dass man Vorschläge bringt. Vorschläge, wie man die Situation, so wie sie ist, oder so wie sie während des Lockdowns war, erträglicher und weniger nervenaufreibend macht.
Wenn Du also einen Bezug zu Kindern hast und ein Blog betreibst, dann gibt es eigentlich keinen Grund, warum Du an dieser Blogparade nicht teilnehmen solltest!
Alle Details zur Blogparade findest Du unter: Hey, starke Mama!