Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Wissen ist nicht nur Macht, es ist schlichtweg Voraussetzung für die meisten Dinge. Gut, dass es das Internet gibt. Da findet jeder und jede die Information, die gesucht wird. Ein tolles Medium, das unser Leben komplett verändert hat. Es ist jetzt alles viel schneller verfügbar als früher. Wir streamen, wir messengern und social mediarn den ganzen Tag. Schnell ist alles da, von der Information bis zum Paket. Warten war gestern und Zeit nimmt man sich für viele Dinge am besten nicht, weil man ja etwas Tolles verpassen könnte. Die Kehrseite der schnellen Welt ist, dass man selbst auch ziemlich schnell sein muss, um Schritt zu halten. Dummerweise funktioniert das auf Dauer nicht. Wir sind nicht dafür gebaut, den ganzen Tag Vollgas zu geben und auch wenn das mal ein paar Wochen, Monate, oder Jahre gut geht, kommt der Tag, an dem sich die Lebensweise auf der Überholspur rächt. Das Schlagwort Entschleunigung ist aktuell daher in aller Munde. Etwas Achtsamkeit, sich um sich selbst kümmern und eben ein wenig langsamer werden, liegt voll im Trend. Das interessiert eine Gruppe von Menschen aber fast gar nicht. Menschen, die Bücher lesen, brauchen das nicht. Sie brauchen keinen Urlaub und keine Auszeit, um Distanz zu gewinnen. Ruhe, ausreichend Licht und ein gemütlicher Platz reichen ihnen aus, um dem Alltag zu entkommen.
Wer kann schon von sich behaupten, dass er mal eben ans andere Ende der Welt reist, jemanden bei Abenteuern begleitet, oder kurz vor dem Einschlafen noch einen Mordfall analysiert? Leser können innerhalb von Sekunden in eine völlig andere Welt eintauchen. In einer Zeit, in der die Filme sich nicht nur in Sachen Special Effects, sondern auch in 3D-Technik überholen, haben viele verlernt mal ihre Fantasie einzusetzen. Eine Geschichte zu erzählen ist heute, zumindest in den visuellen Medien, nicht mehr ausreichend. Selbst Computerspiele, die vor einigen Jahrzehnten mit 12 Pixel, die man auf und ab bewegt hat, begonnen haben, brauchen heute kleine wassergekühlte Rechenzentren unterm Tisch, damit jede Pore der gesteuerten Protagonisten realitätsnah dargestellt werden kann. Dabei kann man das auch viel einfacher und ganz ohne Technik haben. Ein gutes Buch, das eine mitreißende Geschichte erzählt, toppt jede High-End-Hollywood-Produktion um Weiten. Charaktere entwickeln sich im Kopf, Schauplätze entstehen und vor den Augen entsteht ein Bild, das besser ist, als alles, was eine Kamera einfangen kann.
Lesen ist aber viel mehr, als sich in eine Fantasiewelt zu begeben. Es gibt zu jedem Thema unzählige Bücher und eigene Genres. Persönlichkeitsentwicklung, Spiritualität, Haustiere, Kindererziehung, Wirtschaft, Haustiere, Kunst und Sport reichen höchstens für die ersten 3 Laufmeter Buchregal im Buch Megastore, wo mehrere Hundert Meter Regale alles abdecken, was man lesen wollen könnte. Das totgesagte Medium ist heute lebendiger denn je. Zwar schaffen es manche Bücher auf die Leinwand, aber in diesen Fällen geht man kaum begeistert aus dem Kino. Wer ein Buch gelesen hat, ist zwangsläufig von der Verfilmung enttäuscht. Wie sollte es auch gelingen, die eigene Fantasie zu übertreffen? Lesen ist in jedem Fall die besser Wahl. Die gedruckten Geschichten stemmen sich mit aller Kraft gegen den Zeitgeist. Wer ein Buch lesen will, muss Zeit mitbringen. Eine bewusste Freizeitgestaltung und eine Entscheidung dafür, sich auf etwas einzulassen. Das ist heute eine Seltenheit. Die meisten Dinge machen wir nebenbei.
Wer viel liest, der schätzt die unterschiedlichen Arten, wie Geschichten erzählt werden. Unerwartete Wendungen und sonstige Überraschungen zählen zu den Dingen, auf die eifrige Leser warten. Wer Fachbücher liest, ist auch nicht vor diesen Überraschungen sicher. Wenn die Fülle an Fakten auf einen einfachen Punkt gebracht werden und sich plötzlich eine Schlussfolgerung oder eine einfache praktisch umsetzbare Empfehlung ergibt, bleibt man als Leser genauso überrascht zurück, wie wenn der verdächtige Gärtner plötzlich selbst Opfer wird, oder sich die halbe Geschichte als Traum entpuppt. Wie auch immer, es gibt Bücher, die sind besser als andere und es gibt Bücher für die ist das Attribut lebensverändernd nicht zu groß gegriffen. Solche Bücher gibt man ist dankbar, sie gelesen zu haben. Marie schreibt in ihrem Blog über das Lesen. Sie nimmt den Welttag des Buches am 23. April zum Anlass eine Blogparade zu verfassen. Gesucht sind Eure Lieblingsbücher. Ich unterstelle hiermit, dass jeder von uns ein Lieblingsbuch hat. Selbst, wenn es die kleine Raupe Nimmersatt, oder ein anderes Kinderbuch ist, so ist es doch ein Lieblingsbuch. Eine Ausrede dafür, an dieser Blogparade teilzunehmen, hat also wohl niemand!
Also zögere nicht lange, sondern hol das abgegriffene, etliche Male gelesene Exemplar Deines Lieblingsbuchs und schreib Deinen Beitrag zu dieser Blogparade dazu.
Alle Infos zur Blogparade findest Du unter: Die Lieblingsbücher der Leser