Im Alltag ergeben sich ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Regelmäßig muss man trinken und essen und nach der Verdauung geht es dann zur Toilette. Ist es kalt, dann braucht man warme Kleidung und daheim eine funktionierende Heizung. Wer sich schmutzig gemacht hat, braucht Wasser und Seife um sich zu reinigen. Ist man müde, dann sucht man sich ein ruhiges weiches und warmes Plätzchen, um sich auszuschlafen. Will man ein Bild aufhängen, dann muss ein Nagel und ein Hammer her. Man braucht also immer wieder bestimmte Dinge. Einerseits um Grundbedürfnisse zu erfüllen und andererseits um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Die Idee, Nahrung und Wasser einzulagern, ist wohl so alt, wie die Menschheit. Speziell bei der Nahrung ist es auch heute noch wichtig, sich für den Winter einen Vorrat anzulegen, um nicht Hunger zu leiden.
Neben der Nahrung brauchten unsere Vorfahren allerdings auch ein paar andere Dinge. Oft Dinge, die man mit viel Aufwand über einen langen Zeitraum herstellen musste. Ein Faustkeil als universelles Werkzeug musste bearbeitet werden, damit er gut in der Hand lag. Pfeilspitzen und primitive Messer aus Stein wurden kunstvoll gefertigt. Dazu musste man den passenden Stein mit viel Erfahrung bearbeiten. Klar, dass man das so hergestellte Werkzeug, die Waffe, oder die Nadel nicht achtlos weggeworfen hat. Sie wurden so lange es ging verwendet. Die Wurzeln für unsere gefüllten Vorratskammern, die Werkzeugkisten und Küchenladen, sowie unsere Kleiderschränke, reichen also bis in die Frühzeit zurück. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Urmenchen und uns modernen Menschen.
Geht es darum, etwas zu zerschneiden, dann ist im Normalfall ein Messer notwendig. Hält man ein Stück Fleisch mit der einen Hand fest, dann kann man mit der zweiten Hand ein (1) Messer verwenden. Wirft man einen Blick in unsere Besteckschubladen, dann findet sich dort meist etwas mehr, als ein einziges Messer. Gut, man braucht vielleicht tatsächlich mehr als ein Messer, wenn man ein Brotmesser, ein Filetiermesser, ein Gemüsemesser und ein großes Messer für Torten, oder einen Braten hat. Aber wenn es darum geht ein Stück Brot zu schneiden, dann kann man dazu nur ein einziges Brotmesser verwenden. Hat man drei, weil eines noch neu ist und geschont werden soll, das zweite doch recht stumpf ist und das dritte gerade noch so geht, dann ist das eigentlich nicht notwendig.
Trotzdem haben viele Menschen den Hang dazu, sich das eine, oder andere Brotmesser zuzulegen. Oft sind es Schnäppchen, die man anschafft und als Reserve zur Hand hat, wenn das alte Messer sich plötzlich in Luft auflöst, oder von Aliens entführt wird. Der Trend geht auf jeden Fall zum Zweitmesser. Aber nicht nur das. Wir haben fast alles doppelt, dreifach, oder in unzähligen Ausführungen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Auf der einen Seite ist es doch toll, wenn man drei Brotmesser sauber nebeneinander in der Besteckschublade liegen hat. Ein schöner Anblick. Genauso ist es mit den Weingläsern in der Vitrine, den Schuhen im Regal und den Autos in der Garage. Auf der anderen Seite wird unser Belohnungszentrum stimuliert, wenn wir uns etwas kaufen. Es macht also glücklich, sich selbst mit tollen neuen Dingen zu belohnen. Also kaufen wir immer mehr von den Dingen, die wir nicht brauchen, oder schon haben. Oft trifft sogar beides zu.
Die Urmenschen, die noch keine Besteckschublade hatten, mussten all ihre Besitztümer mit sich herumschleppen. Damals war es also offensichtlich, was wir heute langsam auch wieder erkennen. Viel Besitz ist eine große Belastung. Ganz klar, dass der Neandertaler auf Wanderschaft keine drei Messer mitgeführt hat. Er hatte eines und wenn das nicht mehr zu brauchen war, wurde es ersetzt. Während wir alle auf die vielen Pakete warten, die uns nach dem Blackfriday erreichen, sollten wir einmal ein wenig darüber nachdenken, was wirklich wichtig ist und was nicht. Jani und Fredi, stellen diese Frage in ihrer aktuellen Blogparade. Sie beschäftigen sich aktuell mit dem Thema Minimalismus und sind dabei, sich von Dingen zu trennen. Dinge, die sie nicht mehr brauchen und die sie belasten.
Lässt man los und wirft Ballast ab, dann kann das sehr befreiend sein. Abgesehen von diesem Effekt und der Tatsache, dass man viel Platz spart und weniger Zeit zum Aufräumen braucht, entlastet ein überlegtes Konsumverhalten auch die Umwelt. Was auch immer wir kaufen, es wurden für die Herstellung Ressourcen verwendet. Kaufen wir unnötige Dinge, dann wurden diese Ressourcen verschwendet. Neben all den Kleinigkeiten, die wir tatsächlich nicht brauchen, gibt es auch viele Dinge, die wir fast nie brauchen. Trotzdem kauft sich jeder von uns sein eigenes Raclette-Set, den eigenen Griller, oder ein eigenes Auto. Dabei wäre es doch viel schlauer, die Dinge zu teilen. Hat einer in der Familie, oder im Freundeskreis eine Bohrmaschine, dann reicht das sicher.
Sich von dem zu trennen, was man nicht braucht und nur noch das zu kaufen, was wirklich notwendig ist, ist ein wichtiger Schritt. Nur so kann man das, was wirklich wichtig ist im Leben erkennen und sich viel besser darauf konzentrieren. Sieht man sich etwa Frugalisten an, dann erkennt man, dass es sich auf jeden Fall lohnt, über Investitionen nachzudenken. Statt alles in mehrfacher Ausführung zu besitzen und das Geld für Unterhaltungselektronik auszugeben, achtet ein Frugalist penibel auf seine Ausgaben und Lebenskosten. Macht er alles richtig, dann kann er dafür mit etwa 45 Jahren in Ruhestand gehen. Bis dahin ist ein Frugalist finanziell unabhängig. Aber ist es wirklich die Freizeit und die Unabhängigkeit, die das Wichtigste im Leben ist? Ist es nicht doch der Besitz, das tolle Auto, ein neues Motorrad, ein riesiger Fernseher und ein edles Notebook, das wichtig für uns ist? Sind es Kinder, sind es Freundschaften, ist es die Liebe?
Das Thema der heutigen Blogparade ist umfangreich, aber extrem spannend. Es betrifft uns alle und wir alle sollten uns damit auseinandersetzen. Was bedeutet Zufriedenheit für Dich und was macht Dich glücklich. Damit Du Dir in aller Ruhe überlegen kannst, was das Wichtigste in Deinem Leben ist, haben Jani und Freddy eine sehr lange Laufzeit für ihre Blogparade angesetzt. Hast Du den Stein der Weisen aber schon gefunden, dann kannst Du natürlich auch sofort einen Beitrag verfassen.
Alle Infos findest Du unter: Das wirklich Wichtige im Leben